Fertig gelesen: Blue Remembered Earth (Poseidons Children)

In 150 Jahren hat die Menschheit den Klimawandel und die Ressourcenknappheit, die uns noch bevorsteht, hinter sich gebracht. Diese 150 Jahre waren jedoch hart und kriegerisch, und ihr Resultat ist die Überwachte Welt. Neurale Interfaces, Augmentation oder schlicht Aug, ist verpflichtend, und nicht nur ein leistungsfähiges Interface für telepahie-gleiche Kommunikation, Telepräsenz und Datenzugriff, sondern auch der Zugang für Den Mechanismus, der Gewalt gegen andere Menschen erkennt und hart unterbindet.
Die Zivilisation in Blue Remembered Earth hat sich die Erde zu Land und zu Wasser untertan gemacht und steht im Begriff das gesamte Sonnensystem zu besiedeln. Die Geschichte konzentriert sich auf das Schicksal der Akinya-Familie, ein Clan, der ein systemumspannendes Konglomerat beherrscht und speziell auf das Schicksal der Gründerin des Clans, Eunice Akinya. In einer Art Schnizeljagd nach dem Tod von Eunice schickt Reynolds ihre Enkel Geoffrey und Sunday durch das System, um Eunices wahres Erbe zu finden.
Die politischen Machtblöcke im System bekommen davon Wind, und beginnen sich dafür zu interessieren, ob an Eunices Erbe etwas zu holen ist.
Near Future, Near Earth Hard Scifi mit einem langsamen Pacing, die davon lebt, den Leser auf die Entdeckungsreise mitzunehmen, die Geoffrey Akinya macht, als er sich vom Elefantenforscher und Familien-Sonderlings-Dasein löst und sich für die Politik und die Machtbasis seiner Familie zu interessieren beginnt.
Die Story hat Längen, und ist eigentlich Tourism, mit der Reynolds den Leser durch die Resultate seines Worldbuildings führt. Am Ende dann das Setup für die eigentliche Handlung in den späteren Teilen der Reihe (Teil 2 ist bereits erschienen, Teil 3 ist vorangekündigt). Das Buch ist auch stilistisch ungewöhnlich für Reynolds und liest sich teilweise mehr wie Brin als wie Reynolds.
“Blue Remembered Earth ” (Poseidons Children 1/3), Alastair Reynolds, EUR 6.66