Fertig gelesen: Die zerbrochene Puppe

Die zerbrochene Puppe kam hier quasi zeitgleich mit Aetherhertz von Anja Bagus rein und ist ebenfalls ein deutscher Streampunk-Roman, da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Während ich Aetherhertz so heruntergelesen habe und gespannt auf einen zweiten Teil warte, habe ich mich durch die zerbrochene Puppe hindurch kämpfen müssen.
Dabei ist das Setting eigentlich spannend und hat eine Menge Potential: Vulkanausbrüche im Norden haben zur Wikingerzeit das Klima zum Kälteren beeinflußt und so ist die Welt der “Zerbrochenen Puppe” vom Eis geprägt und die technische Entwicklung hat einen anderen Weg genommen.
Die Physikerin Æmelie von Erlenhofen wird auf einer Konferenz in Venedig ermordet. Ihr Mann Naþan, ein Maler und Weichei, wird durch den Mord traumatisiert und stolpert Konversationen mit einer beschädigten Porzellanpuppe habend ohne viel Agency durch die Handlung, bis die Bösen am Ende aufgeben und die Handlung sich von selbst in Wohlgefallen auflöst. Oder fast jedenfalls.
Vielleicht bin ich von der geschilderten Kälte depressiv geworden. Vielleicht bin ich auch nur müde, Bücher zu lesen, in denen die Protagonisten Props sind, die von der Handlung durch die Seiten geschoben worden. Vielleicht sind zwei Autoren einer zu viel und die Inkonsistenzen in der Charakterisierung des Protagonisten nicht gut für meine Suspense of Disbelief. Ich weiß es nicht…
Die zerbrochene Puppe , Judith Vogt, Christian Vogt, 8.99 EUR