Die Nachrichtenverlage bringen sich um

In Can Newspaper publishers survive this revenue freefall? stellt Martin Langeveld fest, daß in den letzten 50 Jahren der Anteil der gesamten verfügbaren Budgets in der Werbebrance bei ziemlich konstant 2% des Bruttosozialproduktes lag. Jedoch: Die Verteilung der Werbebudgets ist nicht konstant.
Medienanteile am Werbebudget in den letzten 50 Jahren.
Die Reaktion der Zeitungsverlagsbranche ist nicht eine Modernisierung, sondern der Ruf nach einem Leistungsschutzrecht. Das werden sie nun bekommen , gegen den Rat zahlreicher Expertengutachten. Und obwohl noch unklar ist, wie dieses Recht genau aussieht, ist eines schon klar: Falls es wirksam ist, werden effektiv aufgestellte digitale Medienkonzerne wie Microsoft und Google es eher zu ihren Gunsten nutzen können als regionale Zeitschriftenverlage. Falls es nicht wirksam ist, ist es auch egal. Unausweichlich wird es den Niedergang der traditionellen Nachrichtenredaktionen beschleunigen.
Update: Unterdessen beginnen einige deutsche Buchverlage zu merken, daß es vielleicht nur so untermittelgut ist, wenn sie bei Google in der Buchsuche nicht gefunden werden. Hoffmann und Campe erwartet Vorschläge von Google heißt es dann mit der üblichen Holzmedienarroganz, wenn Verlage Angst bekommen, in den nächsten paar Jahren mitsamt ihrem gesamten Programm dem Vergessen anheim zu fallen.
Update: Eine recht gute Erklärung dessen, was wirklich passiert, findet man bei Netzwertig: Strukturwandel: Die Folgen der digitalen Disruption für die Volkswirtschaft . Die Erklärung dort zeigt, wie spezialisierte Dienste den Mix Zeitung entbündeln und durch Einzeldienste ersetzen.
Craigslists entzieht dem Kleinanzeigen-Markt Milliarden. Wikipedia zerstört das Geschäftsmodell von Verlagen in aller Welt. Interpreten mit Web- und Marketing-Kompetenz geben ihren Plattenfirmen den Laufpass.