Zehn Zentimeter

isotopp image Kristian Köhntopp -
August 11, 2007
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Kristian, wenn Du über Performance redest, dann redest Du immer von verteilten, asynchronen Systemen . Verteilte, asynchrone Systeme sind doof, schwer zu programmieren und laufen der Theorie zuwider, die ich an der Uni gelernt habe. Ich warte glaube ich lieber auf schnellere Prozessoren.

Viel Spaß beim Warten. Godot wird Dir Deine neue CPU bestimmt bald bringen.

Ein Gigahertz ist ein Takt pro Nanosekunde. Bei Lichtgeschwindigkeit kommt das Signal in einer Nanosekunde in etwa 30cm weit. In der Cray, die jetzt als Bar in der Lobby vom RZ der Uni Stuttgart Dienst tut, sind alle Kabel Vielfache von 30cm lang. Dadurch ist jedes Kabel auch eine Delay von 1, 2, 3 oder 4ns.

Heutige Rechner haben einen Takt von so um die 3 GHz. Der Teil der Maschine, der mit 3 GHz gepowert ist hat wenig überraschend einen Radius von etwas unter 5 cm. Das ist der Bereich, in dem man bei diesem Takt binnen eines Taktzyklus Round-Trip-Time (5cm hin und zurück = 1/3ns = 3GHz Takt) einen konsistenten, synchronen Zustand herstellen kann. Will man größere Maschinen bauen, die weiterhin synchron und konsistent sind, muß man die Lichtgeschwindigkeit erhöhen (die Zeit verlangsamen) oder den Takt herabsetzen. Also braucht man entweder ein schwarzes Loch in der CPU oder einen niedrigeren Systemtakt oder ein anderes Konzept.

Das kann man akzeptieren oder nicht. Diejenigen, die es nicht akzeptieren, können gerne Two Phase Commit auf einem Interkontinental-Link machen und sich über Performanceprobleme beklagen. Aber bitte nicht bei mir.

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