Rechte und Inhaber - wen juckt’s?

Wer die Ereignisse rund um das Sony Rootkit verfolgt hat, der weiß schon, daß es Rechteinhaber mit dem Urheberrecht selbst nicht so genau nehmen und zum Beispiel schon mal gerne GPL Sourcecode ohne Beachtung der Lizenzbestimmungen in ihre Software einbauen, bevor sie diese ungefragt und getarnt auf fremden Rechnern einschmuggeln.
Da ist es nur konsequent, wenn ausgerechnet die Oberschreihälse und Raubkopiererjäger von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) (no less!) vom Staatsanwalt hausdurcht werden. Heise schreibt dazu:
Die Staatsanwaltschaft Ellwangen verdächtigt die private Fahndungsorganisation der Film- und Softwareindustrie, die Verbreitung sogenannter Warez aktiv unterstützt zu haben. Ermittlungsbeamte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg durchsuchten am heutigen Dienstag die Hamburger Geschäftsräume der Gesellschaft und die Wohnung eines hochrangigen Mitarbeiters. … Sollte es zutreffen, dass die GVU die Infrastruktur der Raubkopierer mitfinanziert hat, würde dies einen Verdacht auf eine strafrechtlich relevante Beihilfe zur Verbreitung von Warez-Material begründen.
Vor diesem Hintergrund ebenfalls lesenswert: Der Fluch der Silberlinge - Spiegel Online zum 2. Korb der Urheberrechtsnovelle und zur GVU:
Allein die GVU beschäftigt zehn Rechercheure, fast alles ehemalige Polizisten. Stolz bezeichnet Geschäftsführer und Ex-Kommissar Jochen Tielke seine Gesellschaft auch schon einmal als “kleines BKA für Urheberrechtsverletzungen”.
Wer ist die GVU? Mitgliederliste der GVU bei netzpolitik.org.